Zivilschutzübungen an Schulen - Positionierung des Deutschen Jugendrotkreuzes
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, hat sich dafür ausgesprochen, junge Menschen besser auf Katastrophenfälle vorzubereiten. Schulen sollten Zivilschutzübungen abhalten. JRK-Bundesleiter Marcel Bösel befürwortet das in Teilen.
Das Deutsche Jugendrotkreuz (JRK) macht sich gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) seit Langem dafür stark, Themen wie Erste Hilfe, Selbstschutz und Wiederbelebung auch Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen und zu vermitteln. JRK-Bundesleiter Marcel Bösel befürwortet den Vorstoß der Bundesbildungsministerin dort, wo es darum geht, Schülerinnen und Schüler für den Katastrophen- und Zivilschutz zu sensibilisieren.
„Damit sich Kinder in Notsituationen untereinander helfen können, ist es wichtig, sie bereits frühzeitig mit einfachen Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut zu machen. Ob in der Schule, zu Hause oder in der Freizeit, Unfälle können jederzeit und überall passieren. Es ist eine Notwendigkeit, dass Kinder und Jugendliche ein Bewusstsein für Gefahren entwickeln, um Verletzungen zu vermeiden und die eigene Sicherheit zu erhöhen. Sich mit dem Thema Helfen zu beschäftigen, vermittelt neben praktischen Fähigkeiten auch wichtige gesellschaftliche Werte: Empathie, Fürsorge und Zivilcourage! Vor diesem Hintergrund setzt sich das Deutsche Jugendrotkreuz seit vielen Jahren dafür ein, Kinder und Jugendliche an Erste-Hilfe-Inhalte heranzuführen. Denn als Jugendrotkreuz sind wir überzeugt: Niemand ist zu klein, um zu helfen!“, so Marcel Bösel.
Im JRK engagieren sich über 140.000 Mitglieder im Alter von 6-27 Jahren. Das JRK unterstützt seit Langem den Aufbau und die Begleitung einer wirksamen Ersten Hilfe in den verschiedenen Bildungsinstitutionen und setzt sich so für die flächendeckende Vermittlung von Erste-Hilfe-Kompetenzen ein. Mit (Grund-)Schul-Programmen werden Kinder und Jugendliche spielerisch an die Grundlagen der Ersten Hilfe herangeführt. Die Schulsanitätsdienste leisten zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen und zu mehr Sicherheit an weiterführenden Schulen. Bislang ist Erste Hilfe in den Bildungsplänen der Grundschulen nur vereinzelt integriert. Das JRK setzt sich daher für einen festen Platz des Themas in Grundschulen ein. Dafür hat das Jugendrotkreuz vielfältige Materialien und Lehrerfortbildungen mit praktischen Empfehlungen zur Heranführung von Grundschulkindern an Erste Hilfe entwickelt. Auf seiner Webseite Die Allerersten präsentiert das JRK Erste-Hilfe-Inhalte für Jugendliche.
Bereits bestehende, zum Teil organisationsübergreifende Initiativen wie die Juniorhelferprogramme des Deutschen Jugendrotkreuz, dem Konzept Kinder-helfen-Kindern und die Herzensretter-Trainings zeigen, wie frühzeitig mit Aufklärungsmaßnahmen begonnen werden kann. Hier sind das JRK und andere anerkannte Hilfsorganisationen seit Jahren mit zahlreichen verschiedenen Konzepten in den Schulen Deutschlands unterwegs. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz setzt sich das Deutsche Jugendrotkreuz dafür ein, dass solche Maßnahmen ausgebaut werden und die niedrigschwellige Ausbildung der Laienreanimation, bzw. Herz-Lungen-Wiederbelebung bundesweit an Schulen spätestens ab der 7. Klasse verpflichtend wird.
„Das JRK erreicht mit seinen Erste-Hilfe-Programmen und dem größten Programm in der JRK-Schularbeit - dem Schulsanitätsdienst - an weiterführenden Schulen mehr als 80.000 Schülerinnen und Schüler. Wir freuen uns, dass sich so viele Jugendliche ab der 7. Klasse im Schulsanitätsdienst engagieren, bei Ausflügen, Schul- und Sportfesten und im Schulalltag für Sicherheit sorgen sowie in Notsituationen Hilfe leisten. Darüber hinaus gibt es im JRK zahlreiche Angebote der Gesundheitsförderung, zur Humanitären Bildungsarbeit und der Streitschlichtung“, fasst Marcel Bösel zusammen.